Oben schwimmen oder untergehen?

Liebe Eltern,

 

Notengebung

 

durch die Notengebung an den Schulen wird die „Spreu vom Weizen“ getrennt. In der Folge sind die Schüler, die schlechter wegkommen, gefährdet sich auch wirklich für schlechter zu halten, für minderwertig mit allen Folgen wie Schulangst, Zeugnisangst, Sitzenbleiben.

 

Da die  Bewertung von Schülerleistungen durch Ziffern die Persönlichkeit eines Kindes nicht erfasse, sondern missachte, schaffte Maria Montessori die Zensuren in ihrem Schulmodell völlig ab. Das Gleiche fordert heute Kurt Singer: „Zur Abrüstung in der Schule müssten die Waffen abgeschafft werden: Schüler nicht mehr sitzen lassen, sie nicht durch Noten ängstigen und verfrüht auslesen, achtsam mit ihnen umgehen. Die Kultusminister halten jedoch an den Waffen fest, mit denen Lehrer die Kinder verfolgen müssen.“, so R. D. Precht in seinem Buch Anna, die Schule und Mister Gott S. 128.

 

Und der Gehirnforscher G. Hüther meint:

„Doch in der Regel haben unsere Schulen mit Potenzialentfaltung wenig gemein. Und dass immer noch viele Kinder und Jugendliche als unbegabte Versager gelten, bekümmert die für unser Bildungssystem Verantwortlichen nicht. Was vor allem zählt, sind gute Abschlüsse. Ist die Produktion sogenannter Leistungsträger, die Führung übernehmen sollen. Eine gewisse Menge an Versagern hält jedes Bildungssystem aus, solange es nur genügend Eliteschüler und Universitätsabsolventen hervorbringt, die entscheidende Positionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu besetzen imstande sind. So lautete bislang die Meinung der meisten Bildungsbürger in unserem Land. Deshalb konnte unser  Bildungssystem bleiben, wie es war.“ 1

 

Überdurchschnittlich begabt

Ludwig Koneberg fragt in seinem Buch „Verkannte Genies“ 2, was es gerade diesen durchaus intelligenten Kindern so schwer macht? Und er meint, Kinder werden „in Schubladen gesteckt“ denen sie zu entsprechen haben. Wer Dinge anders sieht, Lösungen anders angeht, kommt sehr schnell in Konfliktsituationen. (…) Gerade die begabten Kinder leiden unter der Einseitigkeit des üblichen Erwachsenendenkens. Und so wird schnell aus „überdurchschnittlich begabt“ ein unterdurchschnittlicher Schüler, der sich vom bestehenden System verabschiedet hat.“

 

 

 

Die gute Aussicht

 

An Schwierigkeiten wachsen

Durch die bestehende Notengebung haben viele Schüler Prüfungsangst. Ein Schüler ohne Angst schneidet immer besser ab, als ein Schüler mit Angst. Denn Stress macht dumm. Er kann sich dann in der Probe nicht mehr richtig erinnern. Und bekommt eine schlechtere Note. Obwohl er es in einem vertrauten, entspannten Zustand durchaus gewusst hätte.

Diese mit der Prüfung verbundene Angst kann man in der Lernberatung beseitigen. Und dann kann der Schüler zeigen, was er wirklich kann. So kann der Schüler an Schwierigkeiten wirklich wachsen und eben auch mit „oben schwimmen“.

 

 

1) Jedes Kind ist hochbegabt S. 19

2) Verkannte Genies S. 15