Nachhaltig lernen oder schnell wieder vergessen?

Liebe Eltern,

 

Nachhaltig lernen - Was wir aus der Gehirnforschung wissen und wir in der Lernpraxis berücksichtigen

 

Lernen – und es bleibt im Gedächtnis. Das wünschen sich viele. Warum geht das oft nicht?

 

Grundlagen

Weil das Lernen keine Grundlage hat! Es ist so, wie wenn ein Haus auf Sand gebaut wird. Es wird einsinken. So zu lernen ist aber weit verbreitet und führt zu schlechten Noten, Selbstzweifel, Frust. Wäre es da nicht viel sinnvoller, sich besser auf das Lernen vorzubereiten? Eine gute Lerngrundlage zu schaffen, eine stabile Basis, auf die man aufbauen kann?

 

Und wie erreicht man das? Indem man alle Bereiche des Gehirns „einschaltet“ zum Mitmachen bringt! Dabei spielt Bewegung eine große Rolle. Das lange Stillsitzen müssen der Kinder in der Schule ist aus Sicht dessen, was man heutzutage auf der Gehirnforschung weiß, völlig kontraproduktiv.

 

„Unsere Schulen, so meint Ken Robinson, behandeln Kinder, als seien sie laufende Gehirne und der einzige Sinn des Körpers bestünde darin, den Kopf von einem Ort zum anderen zu transportieren.“ 1

 

Sie wissen es aus eigener Erfahrung: sobald sie sich bewegen, werden Sie wacher und auch die Gedanken kommen in Bewegung.

 

Erfahrungen

Auch negative Erfahrungen, die man gemacht hat, verhindern das Lernen. Der Schüler glaubt dann, dass er etwas nie schaffen kann und dieser Glaubenssatz, also diese Meinung über sich selbst,  verhindert den Fortschritt. Fallen diese negativen Einstellungen weg, bekommt der Schüler einen ganz neuen Zugang zum Lernen. Sozusagen eine neue Einstellung. Eine neutrale oder sogar eine positive.

 

Sinn

Sinnhaftigkeit und Bedeutung des Lernstoffs haben eine ebenso große Bedeutung. Oft interessieren sich Schüler nicht für ein Fach. Das Schulsystem wie es heute ist, füllt nach wie vor Schüler ab mit Wissen, aber:

 

 

„Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden."

Rabelais

 

Nach dem, was wir heute über Lernen wissen, könnte Schule viel besser sein. Z. B. Fächerübergreifend Wissen vernetzen oder die individuellen Interessen der Schüler berücksichtigen.

 

Schule

„Ein Blick auf viele Tests, die an Erwachsenen durchgeführt wurden belegt Thomas Städtlers (Psychologe)  These von der geradezu sprachlos machenden Ineffizienz des schulischen Lernens. Danach versagten     90 % aller Erwachsenen bereits bei elementarem Hauptschulstoff, wobei noch nicht einmal tiefes Verständnis, sondern nur oberflächliches Wissen abgefragt wurde. 1% Wissensstoff bleibt also mutmaßlich von allem Gelernten übrig! Und dafür quälen sich unsere Kinder und Jugendlichen jeden Tag 6 – 9 Std. / Wochentag in der Schule herum, fürchten sich vor Klassenarbeiten, leiden unter Stresssymptomen, sammeln Frust an, belasten das Familienklima und lernen vor allem eins: Wie man das Lernen hasst!“, schreibt R. D. Precht in seinem Buch Anna, die Schule und der liebe Gott (S. 114).

 

 

1) R. D. Precht in Anna, die Schule und Mister Gott (S. 246).