Grundschulabitur 2022: Übertritt nicht geschafft?

 

Vergangene Woche haben die Grundschüler Übertritts-Zeugnisse zum Halbjahr 2022 erhalten. Darunter auch die Viertklässler in Bayern. Jedoch ging für viele Kinder mit den Zeugnissen auch das Drama einher, den Übertritt nicht geschafft zu haben.

 

 

Doch was bedeutet den „Übertritt“ zu schaffen eigentlich? Das bedeutet für die Kinder, die Erlaubnis zu erhalten, an eine höhere Schule gehen zu dürfen. Mit anderen Worten: nach oben aufsteigen zu können. Wem das aber verwehrt bleibt, der muss unten bleiben. Und wer bleibt schon gerne unten, wenn die Freunde oder Freundinnen nach oben gehen? Was das bei den Kleinsten auslöst, ist bitter: Enttäuschung und Tränen; wenn nicht gleich, dann zu Hause im Zimmer. Manche Kinder haben zusätzlich dazu auch noch das Gefühl, die Eltern enttäuscht zu haben. Es obliegt dann den Eltern, dann zu trösten, die „Scherben“ zusammenzukehren und Mut zu machen.

 

 

Scheitern

 

Ist Erfolg denn nur etwas, das für einige bestimmt ist und für andere nicht? Ja, wer erfolgreich ist, kann sich freuen. Wer auserwählt wurde, kann stolz auf sich sein. Doch wer schlecht weggekommen ist, bleibt zurück. Der muss nehmen, was übrig ist. Für den bleiben nur Minderwertigkeitsgefühl und ein Knick im Selbstbewusstsein.

 

 

Nach 2 Jahren Corona - in denen die Eltern viel beim Lernen unterstützen mussten, obwohl es nicht deren Aufgabe ist, Lehrer zu spielen - ein Schicksalsschlag?

 

 

Erfolg ist auch abhängig von der Lehrkraft. Persönliche Abneigungen – sei es von Schülerseite oder von Lehrerseite -  beeinträchtigen die Noten.  Und wird in der Fülle des Unterrichts-Stoffes überhaupt das Lernen möglich gemacht? Die wenigsten Lehrkräfte besitzen Kenntnis über gehirngerechtes Lernen.

 

 

Auch unerkannte Lernblockaden tragen dazu bei, dass manche Schüler schlechter abschneiden als es sonst der Fall wäre. Hat der Schüler eine Lern- oder Denkblockade, werden gewisse Gehirnbereiche bei Aufgabenstellungen abgeschaltet bzw. nicht mit einbezogen. Dies zeigt sich, wenn sich durch Übung und Bemühen nicht wirklich etwas verbessert und Enttäuschung, Unlust und Frust folgen.

 

 

Doch irgendwann hören die Tränen wieder auf. Von außen ist nichts mehr zu sehen. Doch wie sieht es innen aus? Im Gefühl? Welche Spuren hinterlässt diese Erfahrung, nicht gut genug zu sein, im Gehirn? Und welche Auswirkungen hat das?

 

 

Verstand versus Gefühl

 

Im Lerncoaching setzen wir genau an diesen Themen an. Während der Schüler-Verstand vernünftig spricht, dass es auch mit Mittelschule Möglichkeiten gibt, signalisiert das Gefühl etwas anderes. Nach außen scheint es so, als hätte sich der Schüler mit der Situation abgefunden. Es bleibt sowieso nichts anderes übrig. Aber innerlich, gefühlsmäßig, ist es ein Schlag gewesen, der weh tut. Eine schmerzende Erfahrung bleibt im Gedächtnis.

 

Schmerz, auch emotionaler Schmerz,  löst im Gehirn Alarm aus. In Folge wird dort die Alarmreaktion in Gang gebracht, indem die Energie vom bewussten Denken abgezogen und den Überlebenszentren im Gehirn und Körper zur Verfügung gestellt wird. Diese uralte Gehirnfunktion, spielte in Momenten großer Gefahr für unsere Vorfahren eine wichtige Rolle. Auch heutzutage erfüllt sie diese Aufgabe noch, jedoch nicht nur, wenn es um das echte Überleben geht, sondern sie springt auch dann an, wenn es um das emotionale Überleben geht. Und das Gefühl ausgeschlossen zu sein, ist ein starker Stressfaktor.

 

 

Die Folgen

 

Da der Schüler aber nicht angreifen oder weglaufen kann, also die typischen Überlebens-Reaktionen ausleben kann, bleibt nur noch auf dem Stuhl hin- und herzurutschen, oder sich mehr oder weniger hyperaktiv sich zu bewegen. Auch die Konzentration leidet, da ja die rationalen Gehirnbereiche unterversorgt sind.

 

Diese erinnerte Versagensangst kann auch bei den nächsten Tests lauern, die dann ebenfalls nicht so gut ausfallen, wie sie eigentlich sein könnten. Die Bedingungen für eine Abwärtsspirale sind geschaffen.

 

 

Die Lösung

 

Damit all dies nicht passiert bzw. bereits bestehende innere Wunden verheilen, bearbeiten wir im Lern-Coaching diese Themen. Denn auch noch nachträglich lassen sich solche stressauslösenden Erlebnisse in der Erinnerung verändern, sodass das Gehirn eine neue Möglichkeit lernt, darauf zu reagieren. Nämlich stressfrei, gelassener, neutral. Damit ist der Grundstein für den Schulerfolg gelegt!