
Alle Eltern haben Stress, wenn ihre Kinder schlechte Noten mit nach Hause bringen.
Alle Kinder haben Stress mit diversen Schulthemen.
Hört das denn nie auf?! – Stress gehört zum Leben. Stress begegnet uns in vielen Formen und unterschiedlicher Intensität.
Der Umgang mit Stress
Entscheidend ist, wie wir mit unserem Stress umgehen. Schüler, die mit Stress im Kopf lernen, haben keinen vollen Zugriff aus das rationale Denken, lernen also nur „mit halber Kraft“ – wenn überhaupt.
Gerade bei Schulfächern, die sowieso schwer fallen, weil man sich dafür eigentlich nicht interessiert bzw. vielleicht auch nicht so sehr begabt ist, u n d dann noch mit „halber Kraft“, also blockiertem Hirn zu lernen, macht überhaupt gar einen Sinn.
Frust
Das Frusterlebnis ist somit schon vorprogrammiert. Es wird hier viel Zeit verplempert und viel Kraft verpufft. Das Kind hat schlechte Laune dabei, was die Lern- bzw. Aufnahmefähigkeit aus neurologischer Sicht zusätzlich verschlechtert. Denn Lernen funktioniert nur dann am besten, wenn es mit Lust und Freude verbunden ist.
Noch mehr üben??
Was also tun? Noch mehr Üben ist die weit verbreitete „Lösung“ für viele Eltern. Bis sie eines Tages feststellen, dass das Kind dadurch auch nur langsam vorankommt und sich auch nicht wirklich etwas verändert in den Leistungen.
Intelligent ist es, statt immer mehr zu Üben, im Kopf etwas zu verändern, neurologisch etwas zu verändern, so, dass das Gehirn anders arbeitet.
Stress im Gehirn
Stress blockiert den Zugriff auf das bewusste Denken und dieses brauchen wir ja ganz dringend zum Lernen!
Durch einen Mechanismus im Gehirn, der entwicklungsgeschichtlich sehr alt ist, wird die Energie im Gehirn in stressigen Situationen aus vorderen Gehirnbereichen in hintere Gehirnbereiche verlagert. In den Anfängen der Menschheit bestanden diese stressigen Situationen darin, nicht vom Säbelzahntiger oder anderen wilden Tieren gefressen zu werden. Es ging schlicht ums Überleben. In solchen Situationen darf nicht lang überlegt werden und das bewusste Denken braucht Zeit – da kommt es auf jede Sekunde an. Deswegen wird dieses bei Eingang der Information „Gefahr“ im Gehirn abgeschaltet und andere Gehirnbereiche, die schneller reagieren, übernehmen das Sagen bzw. Tun.
Dieser Mechanismus sichert auch heutzutage noch unser Überleben. Z. B. beim Autofahren, wenn ein Reh vor das Auto springt, muss man schnell auf die Bremse steigen.
Stress und Lernen
Allerdings gibt es nicht mehr so viele wirklich lebensbedrohliche Situationen wie in früheren Zeiten. Doch dieser Mechanismus – auch Kampf-Flucht-Reaktion genannt - wird auch dann aktiv, wenn im Gehirn ein Gefühl von subjektiver „Gefahr“ eingeht. Und das ist nicht nur bei Prüfungen bzw. Prüfungsangst so, wenn der Lehrer der gefühlte Säbelzahntiger ist, sondern auch bei Aufmerksamkeitsstörungen bzw. Konzentrationsstörungen wie ADS und ADHS. Ebenso, wenn das Kind keine Lust hat auf Schule, Hausaufgaben oder das Lernen für ein bestimmtes Fach, also mit anderen Worten ein Motivationsmangel vorliegt. All dies interpretiert das Gehirn als unangenehm bzw. bedrohlich. Die Reaktion darauf? Das Heft fliegt in die Ecke (Kampf) oder Kind läuft aus dem Zimmer, knallt die Türe hinter sich zu (Flucht). Kind wird hibbelig oder aggressiv (Kampf) oder sitzt am Schreibtisch mit Stift in der Hand und träumt sich weg (Flucht) oder verweigert das Lernen (Flucht).
Aber es muss nicht immer so dramatisch sein. Auch wenn man lernt und sich den Lernstoff schlecht merken kann, liegt Stress vor. Ebenso, wenn man Verständnisprobleme hat. Papa erklärt wie die Aufgabe geht, Sohn soll die nächste nach gleichem Muster alleine machen, aber er steckt wieder fest. Natürlich liegt es nicht an den Erklärungen von Papa – der kann selbstverständlich gut erklären. Es liegt vermutlich auch nicht daran, dass der Sohn zu dumm ist. Es liegt daran, dass eine Blockade im Gehirn das Verstehen verhindert.
Leichter lernen ist möglich
Wenn dieser Kampf-Flucht-Mechanismus im Gehirn ausgehebelt wird, bewirkt das, dass eine neue Reaktion auf eine stressige Situation erfolgen kann. Im Lern-Coaching passiert genau das: man baut den Stress im Gehirn ab. Dadurch wird das bewusste Denken wieder zugeschaltet und dadurch erzielen Schüler bessere Lernergebnisse. Der Schüler wird also nicht dadurch besser, indem er mehr lernt, sondern indem er weniger Stress hat und deswegen mehr hängen bleibt!
Deshalb ist es strategisch günstig, all dies erst einmal in Ordnung zu bringen, bevor man mit dem Lernen beginnt. So kann man viel Zeit sparen, die Nerven schonen und hat auch noch Erfolgserlebnisse! Ich unterstütze Sie und Ihr Kind gerne dabei!
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