Corona & Schule: Eine Betrachtung mit (Mindest-)Abstand

 

Endlich wieder in die Schule gehen und Klassenkameraden treffen – aber bitte mit Mindestabstand! Warum? Um sich selbst aber auch andere vorbeugend zu schützen vor Corona.

 

Wie wäre es, wenn wir Eltern die Kinder auch mal mit etwas mehr Abstand im übertragenen Sinne sehen würden? Denn: Wenn man etwas Großes betrachtet – und unsere Kinder sind zweifellos etwas Großartiges – tritt man ja auch einen Schritt zurück, um es in seiner ganzen Dimension wahrnehmen zu können.

 

Im schulischen Alltag tun wir das Gegenteil: Es geht um den Stoff für morgen, also Vokabeln abfragen, damit das Kind eine gute Note bekommt beim Ausfragen. Rechtschreibfehler kontrollieren in der Hausaufgabe. Am Wochenende zusammen Mathe lernen für die nächste Prüfung. Bangen um den Übertritt oder Abitur. Es geht um Stoff. Schulstoff. Nah dran, von einer Schulaufgabe zur nächsten, zeitweise wie am Fließband. Kinder müssen immer funktionieren für die Schule.

 

Wann geht es eigentlich ums Kind? Treten wir etwas zurück, mit etwas Abstand ist es leichter, es als Ganzes wahrzunehmen – nicht nur als Teil des Schulsystems. Was will sich da eigentlich entwickeln, was für ein heranwachsender, neuer Mensch steht da vor uns? Wieviel Freiraum haben Schüler eigentlich, um einfach mal der oder die sein zu dürfen, der sie sind? Wieviel Selbstbestimmung wird ihnen zugestanden, sich für etwas interessieren zu dürfen, und nicht zu müssen. Für etwas, das sie auch wirklich selbst interessiert. Herzlich wenig. Für die meisten ist es alltägliche Routine: zu nah dran am Stoff – zu weit weg von Interesse und Begabung.

 

Deshalb liebe Eltern: Schule ist nicht alles. Behalten Sie bitte den Überblick und sehen Sie aus einem respektvollen Abstand heraus Ihr Kind mit allen wunderbaren Fähigkeiten in seiner Vollkommenheit. Schule ist wichtig – wird aber dadurch auch etwas relativer. Wie Sie Ihr Kind unterstützen können bei der Entfaltung seiner Potentiale bzw. beim leichteren Lernen, lesen Sie hier.