Was hat das Müsli mit dem Lernen zu tun?

Als ich neulich beim Frühstück saß, habe ich mir noch ein paar Mandeln zusätzlich über das Müsli gestreut. Und weil ich tags zuvor mal wieder etwas über das Gehirn gelesen hatte, fiel mir plötzlich dieser Zusammenhang auf: Mandel – Mandelkern. Denn wir haben in unserem Gehirn einen Teil, der nennt sich Mandelkern. Der kommt gleich doppelt vor. Einen in jeder Gehirnhälfte, ganz nah beisammen in der Mitte des Kopfes. Während das Großhirn landläufig nun sehr bekannt ist, steht der Mandelkern bzw. das limbische System immer in dessen Schatten. Eigentlich erstaunlich, denn unser Gefühlszentrum hat äußerst viel mit dem Lernen zu tun. Um den Mandelkern zu würdigen, legte ich mir nun zwei Mandeln auf den Tisch, um mir das nochmal anschaulich vorzustellen.

 

 

Negative Gefühle schaden beim Lernen

 

Dieses mandelförmige Gebilde ist der Speicher für unsere Emotionen. Alle Informationen, die eingehen, beantwortet er mit einem Gefühl. Diese Gefühle werden als unterschiedlich wichtig eingestuft. Es geht von „voll interessant“ bis zu „Ach, du liebe Zeit!“ Hier wird beurteilt, ob wir Lust auf etwas haben oder ob wir Angst vor etwas haben. Und das wird dann da auch abgespeichert und wieder erinnert. Je heftiger der Mandelkern erregt wird, umso stärker ist der Eindruck. Besonders in der Kindheit werden Erlebnisse emotional abgespeichert. Wenn wir dann in eine Situation kommen, die sich so oder so ähnlich anfühlt, wie eine schon mal erlebte Situation, dann verhalten wir uns wie in der Vergangenheit. D. h. bei negativen oder angstauslösenden Gefühlen, ziehen wir uns beispielsweise zurück. Der Schüler ergreift angesichts des Tests innerlich die Flucht. Die Stresshormone blockieren die Erinnerung an das Gelernte. Da Prüfungssituationen wiederholt auftreten im Leben eines Schülers, ist das Verhalten immer das gleiche. Wird der Mechanismus nicht durchbrochen – das geschieht im Lerncoaching - entsteht ein Teufelskreis.

 

 

Lernen braucht gute Gefühle

 

Aber auch positive Gefühle werden gespeichert, z. B. wenn der Schüler ein Lob bekommen hat, durch einen guten Unterrichtsbeitrag oder eine Bestätigung durch eine gute Note. Positive Emotionen unterstützen den Lernerfolg. Lernen braucht also gute Gefühle, Zuversicht, Erfolgserlebnisse, Freude. Und so ließ ich mir dann auch freudig meine zwei Mandelkerne recht gut schmecken.

 

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